Als Künstlerin webe ich den Erzählfaden der Ahnen weiter, finde und gestalte Geschichten. Für mich bedeutet das Erzählen von Geschichten: In dem Moment des Erzählens wird eine Geschichte lebendig. Sie erscheint vor meinem inneren Auge, ich sehe sie geschehen. Jede Geschichte wird beim Erzählen also wahr. Sie ist so frei, dass sie bei jedem Erzählen neue Worte findet. Manchmal ist es die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Geschehen, mit Migration, Einsamkeit in der Stadt, die mich Stücke verfassen lassen. Oder die Frau in der Kunstgeschichte, die mich zur Auseinandersetzung mit der Frau von heute inspiriert. Ziel ist immer die Öffnung eines neuen Bedeutungsraums.
Manchmal verbinde ich Kunst und Erzählen. LandArt bietet die Grundlage und lotet Möglichkeiten aus, um ein Pilgern in der eigenen Umgebung zu gestalten. Mit einem Bibelvers ausgestattet geht es in die Natur. Hier erschließen sich für die einzelnen die gehörten Verse in der Natur. Sie gestalten diese Natur, machen ein Foto und überlassen anschließend das Kunstwerk wieder der Natur, damit sie weiter damit arbeitet.
Manchmal ist es einfach das freie Malen, das sich automatisch formt und worin ich dann neue Geschichten finde. Das Gemalte erzählt mir, was es bedeutet und ich bringe es vor die Ohren der Zuhörenden.